04. Juni 2023
Emilia Roig- Das Ende der Ehe
Heute stellen wir euch unser Buchclub-Buch des Monats vor. Wir haben uns mal wieder für ein Sachbuch entschieden. Daher haben wir das aktuelle Buch von Emilia Roig gelesen. Ein anderer Zugang zu dem Thema Feminismus, ein anderer Zugang zu dem Thema patriarchale Strukturen abschaffen. Klar ist, Männer und Frauen sind in unserer Gesellschaft immer noch nicht gleichgestellt. Aber ist das Abschaffen der Ehe die Lösung? Zugegeben, je nach konkreter Lebenssituation finden wir, dass sich das Buch anders liest. Emilia Roig legt ziemlich deutlich die Wirkungsweisen von Rollenmustern und Familienbildern dar. An vielen Stellen ist es wirklich erschreckend, wo wir Frauen in dieser Zeit in der Gesellschaft immer noch stehen und wie viel Arbeit noch vor uns ist, Oder wie es Carolin Emcke zutreffend beschreibt, das Buch ist eine sog. Tour de force. Im Buchclub waren wir zusammen der Meinung, dass das Buch trotz des schweren und komplexen Themas sehr gut zu lesen ist. Der Schreibstil ist sehr einprägsam und wir konnten der Autorin sehr gut folgen. Das ist für ein Buch mit diesem Thema nicht selbstverständlich. Wir fanden auch, dass Fragen in Bezug auf die Ehe wichtig sind. Nämlich warum heiraten wir? Sind wir in unseren Ehen in Rollenmustern gefangen? Ist unsere Ehe gleichberechtigt? Emilia Roig zeigt auch die Gefahren und Stellschrauben auf, an denen wir drehen könnten. Allerdings konnten wir nicht immer die Schlussfolgerungen teilen. Klar ist, dass z.B. geklärt sein muss, wer sich um die Kinder kümmert, wer wie viel Arbeit etc. Aber, ob ich in einer Ehe lebe oder in einer Partnerschaft macht aus unserer Sicht keinen Unterschied. Die Fragestellung bleibt die gleiche. Wichtig ist nur, dass die Partner*innen sich hier einigen. Wir stellen auch die These in Frage, dass nur in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung auf Augenhöhe gelebt und geliebt werden kann. Wie am Anfang beschrieben, ist das auch unserer sehr persönlichen Situation geschuldet. Insgesamt ist für uns daher das Buch interessant, es wirft sehr wichtige systemkritische Fragestellungen auf, auch was die Gesetzgebung in Deutschland angeht, wir teilen nur nicht die Auffassung, dass das Ende der Ehe die Probleme der Frauen löst. Macht euch selber ein Bild davon und lest das Buch.
XOXO Sina & Steffi
27. Mai 2023
Ganz mit mir in Verbindung durch ein Waldbad
Thich Nhat Hanh zur Gehmeditation; "Für diese Meditation musst du kein bestimmtes Ziel vor Augen haben. Daher besteht kein Grund, dich zu beeilen. Das Gehen ist Selbstzwecke. Es ist wichtig, dass jeder Schritt den du tust, dich friedvoll und glücklich stimmt. Jeder Schritt bringt dich dabei ins Jetzt, in den einzigen Moment, in dem du tatsächlich lebst. Vermeide es, Sorgen und Ängste in Schritte zu geben, sondern gib ihnen Gelassenheit, Glück und Frieden mit. Lerne es, Schritte zu tun, in denen statt Spuren von Frucht oder Beklemmung, nur Frieden und Freude enthalten sind."
Dieses Zitat stimmte uns heute ein, das Schlendern im Wald in Beziehung zum Atem zu bringen. Die Schritte bewusst mit dem Atem in Verbindung zu setzen ist nicht ganz so einfach, wie man meint, Nach dieser Übung waren wir geerdet und in tiefer Verbundenheit zu uns selbst und der Natur.
Bedeutung des Atems: Wir nehmen durchschnittlich 16 Atemzüge pro Minute. Die Anzahl hängt von der Tätigkeit ab, die wir tun. Bei einem Atemzug nehmen wir ungefähr 0,5 Liter Luft zu uns. Da wir immer Luft in der Lunge haben, bedeutet ein Atemzug nur, dass wir Luft austauschen. Es bleibt immer ein Rest in der Lunge enthalten.
Ein Atemzug bedeutet viel für uns. Ohne Atem könnte unser Körper nicht funktionieren. Ohne Atem könnten wir nicht leben.
Die Verbindung zwischen dem bewussten Atem, der Achtsamkeitsschulung und des Seins im Wald, kann den Parasympathikus aktivieren. Der Parasympathikus ist neben dem Sympathikus Teil des limbischen Systems. Dort finden die Emotionen statt. In unserem schnelllebigen Alltag ist häufig der Sympathikus durch Stress aktiviert. Das bedeutet, unter anderem, dass der Herzschlag erhöht ist, der Blutdruck steigt, die Blutgefäße sich verengen, Stresshormone ausgeschüttet (Adrenalin, Cortisol, Noradrenalin) und die Körperfunktionen reduziert werden. Um das Nervensystem wieder in den Normalzustand zu versetzen und die Körperfunktionen wieder herzustellen, wird nach Abklang der stresserzeugenden Situation der Parasympathikus aktiviert. Dieser regelt unteranderem die Entgiftung des Körpers, die Durchblutung, die Erholung, die Aktivierung des Immunsystems und der Darmaktivität.
Sollte jemand regelmäßig Stress ausgesetzt sein, kann dies zu chronischem Stress und somit zu chronischen Krankheiten, zum Beispiel Kopfschmerzen, Probleme beim Schlafen, erhöhtem Blutzuckerspiegel und Blutdruck, Zurückbildung wichtiger Stoffwechselvorgänge, dauernde Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten führen.
Heute hatten wir eine ganz besondere Zeit im Wald, haben uns mit unserem inneren Selbst verbunden und die gesundheitsfördernde Wirkung der Natur aufgenommen. Mit viel neuer Energie, Inspiration und innere Ruhe starten wir in das Pfingstwochenende.
Wenn du auch einmal Lust hast, das Waldbaden auszuprobieren, melde dich bei uns.
Alles Liebe
Steffi & Sina
21. Mai 2023
Einfach mal durchatmen- oder nur atmen?
Jede von uns kennt die Momente, dass wir meinen, alles stürzt über uns zusammen. Wir sind jeden Tag mit tausend Dingen beschäftigt: Arbeiten, Mails bearbeiten, einkaufen gehen. kochen, an Geburtstage denken, Kinder betreuen, und vieles mehr. Oft nehmen wir uns im Alltag keine Zeit für uns, keine Zeit einen Moment inne zu halten, zu atmen. Dadurch ist unser Körper immer unter Stress und wir fühlen uns unwohl. Dabei gibt es einige Möglichkeiten, die auch nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Eine davon wollen wir euch heute vorstellen. es ist ganz einfach - wir atmen.
Ja richtig gehört - atmen. Suche dir dafür einfach einen ruhigen Ort - einen Ort an dem du für 10 Minuten ungestört sein kannst. Du kannst aber auch mit fünf Minuten anfangen, wenn sich das besser in deinen Alttag integrieren lässt. Setze dich in eine bequeme Position. Ich nehme gerne den Schneidersitz, Steffi bevorzugt den Fersensitz. Probier aus, was sich für dich gut anfühlt. Setze dich hin, richte deine Wirbelsäule auf und Kreise die Schultern einmal nach hinten unten - schließe dabei die Augen. Sina legt gerne eine Hand auf den Bauch. Damit kannst du spüren wie sich deine Atmung vertieft und spürst wie du mit jedem Loslassen tiefer atmen kannst. Atme nun auf 4 Zähltakte ein, halte für 7 Takte den Atem an und atme gaaaaaaanz langsam auf 8 Zähltakte aus. Achte bei der Ausatmung darauf, dass du nicht alles auf einmal ausatmest. Dann wieder von vorne.
Ein auf 1, 2,3,4.
Anhalten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7.
Aus auf 1, 2, 3, 4,5,6,7,8.
Du wirst merken, wie du ruhiger wirst und entspannt. Sina hört gerne dabei Musik. Dann muss sie sich keinen Wecker stellen., um zu wissen, dass der Alltag weiter geht. Bei dem dritten Lied lässt sie die Takt-Atmung sein und verharrt in Ruhe.
Probiere es gerne aus, ob es für dich auch eine Alternative sein kann.
Wenn im Beruf Hektik entsteht oder du dich gerade massiv geärgert hast, kann es auch eine Methode sein, um sich zu beruhigen und den Körper aus dem Stress herauszuholen.
Wir freuen uns über euer Feedback. Bei Fragen schreibt uns.
XOXO Sina & Steffi
16.April 2023
Christine Wolter - Die Alleinseglerin
Jeden Monat lesen wir in unserem feministischen Buchclub ein Buch. Dabei wechseln wir zwischen Sachbüchern, Essays und Romanen ab. Diesen Monat war der Roman von Christine Wolter- Die Alleinseglerin an der Reihe. Der Klappentext und die damit verbundene Darstellung des Buches lautet: Almut, eine alleinerziehende Literaturwissenschaftlerin, übernimmt von ihrem Vater ein Segelboot, einen Drachen-wunderschön, doch viel zu groß und viel zu kostspielig für sie. bald verschlingt der Drache all ihre Zeit und ihr Geld. Sie verbringt die Wochenenden nur noch am See, mit der Instandhaltung und Renovierung beschäftigt, oder läuft auf der Suche nach lack, Sandpapier, Planstoff durch ganz Ostberlin. Die anderen Bootsbesitzer, alles Männer, belächeln sie-so ein Boot sei nichts für eine einzelne Person, schon gar nicht für eine Frau. Mehrfach versucht sie den Drachen zu verkaufen, aber dann kann sie sich doch nicht von ihm trennen. Denn mit ihm entdeckt sie eine Freiheit, die sie weder an Land noch in einer Beziehung je finden konnte.
Ich muss zugeben, dass es mir doch schwer gefallen ist, in das Buch zu finden und in einen Lesefluss zu kommen. Der Schreibstil ist sehr poetisch und bildhaft. Dadurch ist es mir zwischenzeitlich sehr schwer gefallen, dabei zu bleiben. Auf der anderen Seite, blieb dadurch sehr viel Spielraum die Bilder zu interpretieren. Für uns stellte das Boot selber nur ein Bild für ein Leben dar, in dem viel los, viele Aufgaben zu erledigen sind. Es wird deutlich, wie es ist auch Dinge zu erledigen, die uns schwerfallen, aber unser Herz dranhängt. Lohnt es sich dafür einen solch steinigen Weg zu gehen? Zwar wird durch das Buch deutlich, wie schwierig es in der DDR als alleinerziehende Mutter gewesen sein muss, allerdings konnte ich nicht nachempfinden, wie das Buch eine emanzipatorische Lanze brechen sollte. Almut war bei den Männern, die jedes Jahr die Boote seetauglich machen, nicht willkommen. Sie störte nur deswegen, weil sie eine Frau war. Die Männer lehnten sie ab und meinten, dass sie hier nichts zu suchen habe. Sie gab aber nach und sorgte dafür, dass sie sich durch einen Bekannten begleiten ließ, der ihr half den Drachen wetterfest zu machen. Gab sie daher nicht nach und beugte sich dem gesellschaftlichen Druck? Vielleicht wollte dies das Buch aber auch gar nicht darstellen, sondern war nur meine persönliche Erwartung. Das Buch gibt einen Einblick auf patriarchale Strukturen in einer längst vergangenen Zeit, in welcher die persönliche Freiheit begrenzt war. Aber hat sich seitdem wirklich was verändert?
Mit dieser Frage werden wir uns in unserem Buchclub näher auseinandersetzen. Ihr habt Lust mit zu diskutieren? Dann meldet euch gerne bei uns. Wir freuen uns.
XOXO
Sina & Steffi
06. April 2023
Prokrastination oder auch Aufschieberitis
Hast du vielleicht gerade das Problem, dass du sehr viel Energie für Dinge hast, die eigentlich nichts mit deinen wichtigsten Aufgaben zu tun haben? Häufig schieben wir Aufgaben vor, die uns leichter von der Hand gehen und uns beschäftigen, so dass wir „keine Zeit“ für das Wesentliche haben. Schiebst du gerade wichtige Themen vor dir her?
Notiere dir die Dinge, die du stattdessen tust. Halte sie fest und schaue nach, wie viel Energie sie dir tatsächlich rauben. Hättest du in dieser Zeit nicht eventuell doch das ein oder andere für dich tun können?
Die Fragen können dir helfen, zu reflektieren wie stark dich das Verschieben von einem „achtsamen Umgang mit dir selbst“ beeinträchtigt:
Bist du durch das Aufschieben von dir selbst enttäuscht?
Hat das Verschieben negative Konsequenzen für dich?
Leiden deine Ruhephasen oder dein Schlaf darunter (weil du an nichts anderes denken kannst)?
Das Verfolgen deines Ziels muss nicht perfekt sein. Du musst es auch nicht ganz alleine schaffen. Welche Unterstützung könnte hilfreich sein?
Es könnte auch sein, dass du durch Vorbereitung und einer Vorplanung deiner Tage, der Ablenkung besser vorbeugen kannst. Versuche bereits in deinen Tagesablauf Zeitfenster einzuplanen, in denen du dich NUR um dich kümmerst. Sei es eine kurze Pause bei der Arbeit, bei der du nur kurz an die frische Luft trittst und 5 tiefe Atemzüge nimmst. Oder nach der Arbeit, dass du die ersten drei Haltestellen zu Fuß gehst, um ein bisschen Bewegung zu integrieren. Es kann auch schon helfen, dein Handy für die Zeit zwischen 9-12 und 14-17 Uhr bei Seite zu legen und dich nur auf deine Arbeit zu fokussieren. Alle Menschen, die wirklich dringend mit dir sprechen müssen, rufen dich auch unter deiner geschäftlichen Rufnummer an. Du wirst sehen, dich wird vermutlich niemand versuchen darauf zu erreichen, sondern die Menschen werden akzeptieren, dass du gerade nicht erreichbar bist und kommentarlos warten bis du dich zurück meldest.
Wir möchten dich dazu motivieren anzufangen. Damit zu starten, was du tun möchtest, was dich erfüllt, was bereits auf dich wartet. Auch wenn der erste Schritt meist so groß erscheint. Dafür haben wir dieses vier Wochen Programm entwickelt. Um dich etwas näher wieder mit dir selbst zu verbinden. Damit du achtsamer durch DEIN Leben gehst, DICH und DEINE Bedürfnisse wahrnimmst und für DICH einstehst.
Wir glauben an dich.
Alles Liebe
Deine
Sina & Steffi